Grossrätin Grünliberale Basel-Stadt

Kategorie: Grosser Rat

Bildungsstrategie

Dem Bericht der Interparlamentarischen Geschäftsprüfungskommission der Universität Basel (IGPK Universität) ist zu entnehmen, dass in Basel seit 2010 ein Wachstum von 8% Studierenden zu verzeichnen ist. Darüber bricht keine Freude aus, weil der gesamtschweizerische Durchschnitt aller Studierenden an den Schweizer Universitäten bei einem Plus von 16% liegt und die Uni Basel somit nicht mithalten kann.

Dem Bericht zu entnehmen ist auch, dass die Rektorin der Universität Basel, Andrea Schenker-Wicki, über die Entwicklung der Immatrikulations-Rate besorgt ist. Finanzielle Folgen seien die Konsequenzen für den Standort Basel, weil die Bundesbeiträge an der relativen Grösse einer Universität gemessen wird – der Immatrikulationsrate – also an der Anzahl Studierenden. 

Die Rektorin strebt deshalb eine Wachstumsrate an, die der Entwicklung der Studierenden in der Schweiz entspricht. Die Marke „Universität Basel“ soll gestärkt und die Sichtbarkeit ausgebaut werden.

Für mich ist das irgendwie paradox, denn die Universität stellt die niedrige Immatrikulations-Rate in Zusammenhang mit einer deutlichen Abwanderung der Schulabgänger an die Fachhochschulen. Dies sei wiederum auf die präsenten Berufsveranstaltungen zurückzuführen. 

Quo Vadis Basel mit unserem Bildungssystem, frage ich mich. 

Was sind die strategischen Zielvorgaben, um unseren Fachkräftemangel über alle Berufsgruppen zu bewältigen?

Führt die Stärkung des dualen Bildungswegs mit Fokus auf die Fach- und Berufsmaturität zu einem Ungleichgewicht der Bedürfnisabdeckung?

Es darf nicht sein, dass wir quasi wegen einer Umverteilung der Bildungswege unser Humankapital für Bildung und Forschung nicht mehr ausschöpfen. 

Ich wünsche mir eine ganzheitliche Strategie für unseren Kanton, kein systembedingtes Schrumpfen der Basler Universität.

Sandra Bothe-Wenk
Grossrätin Grünliberale Basel-Stadt
Wahlkreis Riehen

Vermerk Grosser Rat 11. November 2020. Zum „Bericht der Interparlamentarischen Geschäftsprüfungs- kommission der Universität Basel (IGPK Universität)

Geschlechterquote Uni Basel

Votum Sandra Bothe, Grosser Rat 21. Oktober 2020. Zur Motion über verbindliche Geschlechterquoten an allen Fakultäten der Universität Basel

Wir Grünliberalen haben klare Sympathien für das wichtige Anliegen der Motionärinnen, trotzdem werden wir die Motion nicht überweisen.

Die Forderung der verbindlichen Geschlechterquote bis auf 50% für alle Fakultäten der Universität Basel geht uns zu weit. 

Anstatt eine harte Quote einzuführen, finden wir den Fokus auf dem Rechenschaftsbericht – über eine ausgeglichene Verteilung der Geschlechter und mit klarer Zielvorgabe „im Sinne von Comply or Explain“ – zielführender und würden einen Vorstoss in diese Richtung unterstützen. 

Im Sinne der Gleichstellung und im Zuge des Gleichbehandlungsprinzips wünscht sich auch die Grünliberalen mehr weibliche Professorinnen an der Universität Basel.

Durchlässigkeit der Ausbildungswege

Votum Sandra Bothe Grosser Rat vom 9. September 2020. Zur Stellungnahme zur Motion Durchlässigkeit der Ausbildungswege

Es darf nicht sein, dass Jugendlichen hier in Basel – der Weg in weiterführende Schulen verbaut wird. Ein Zwischenjahr im Brückenangebot soll keine Einbahnstrasse sein, sondern darf auch Startrampe für die weitere Berufs- oder eben auch Schulausbildung sein.

Die Jugendlichen sind heute jünger beim Ende der obligatorischen Schulzeit wie vor Harmos. Viele hätten einfach noch 1 Jahr länger Schule nötig, ein echtes 10. Schuljahr, um zu reifen.

„Flexibler Kindergarteneintritt“

Vermerk Grosser Rat 24. Juni 2020. Zur Stellungnahme zur Motion hürdenfreier, flexibler Eintritt in den Kindergarten

Einige Kinder sind gerade 4 Jahre alt, wenn sie das erste Mal mit Leuchtstreifen und Znünitäschli in den Kindergarten marschieren.

Kinder, die aber zu früh in den Kindergarten eintreten, sind schnell überfordert. Das ist ein schlechter Einstieg in die Schullaufbahn und einige tragen die Reifeproblematik bis ans Ende ihrer obligatorischen Schulzeit mit.

Der Blick in die Zukunft, auf die Teenager-Jahre zeigt: «In der Pubertät sind die Unterschiede grundsätzlich schon gross. Wenn man dann noch ein Jahr jünger ist, hinkt man von der Entwicklung her je nach dem stark hinterher. Das kann sich negativ auf die soziale Integration auswirken»

Bericht Lehrstellensituation

Votum Sandra Bothe, Grosser Rat, 24. Juni 2020. Zum Bericht über die Lehrstellensituation und berufliche Nachholbildung im Kanton Basel-Stadt

Es wird viel über den Stellenwert der Lehre diskutiert und warum der duale Bildungsweg nicht gleich nach Abschluss der Volksschule gewählt wird.

Ich finde ein Fokus sollte definitiv auch auf dem Zeitpunkt der Berufswahl gelegt werden und dass wegen der Stichtagverschiebung beim Schuleintritt in die Schullaufbahn, die Schüler- und Schülerinnen jünger sind wie vor Harmos.

Aus Sicht der Schüler- und Schülerinnen ist es in der 3. Sekundarschulklasse mit jungen 13 bis 14 Jahren eine grosse Herausforderung, sich auf die schulischen Leistungen für den Abschluss der Volkschule und gleichzeitig – auf die Berufswahl mit Schnupperlehren und anschliessender Lehrstellensuche zu konzentrieren.

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