Grossrätin Grünliberale Basel-Stadt

Schlagwort: Universität Basel

Erasmus+ stärkt unsere Jugend und Wirtschaft

Grosser Rat, 17. April 2024: Wir Grünliberalen setzen uns für die vollständige Wiederaufnahme der Schweiz als assoziiertes Mitglied im Erasmusprogramm ein und sind dem Parlament gefolgt. Die Standesinitiative wurde einstimmig überwiesen.


Insbesondere als Land mit einem dualen Bildungssystem würde die Schweiz nicht nur auf Hochschulebene vom Programm Erasmus+ profitieren.  Durch vielfältige Komponenten trägt Erasmus+ zur Entwicklung eines umfassenden Bildungs- und Austauschsystems bei, das weit über den traditionellenStudentenaustausch hinausgeht.

Die Bildungsmöglichkeiten sind breit angelegt: Auch Schüler und Schülerinnen, Auszubildende, Lehrpersonal, Freiwillige und Praktikanten und Praktikantinnen profitieren von den Mobilitäts- und Kooperationsmöglichkeiten. Das Programm unterstützt auch Projekte und Partnerschaften im Bereich des Breiten- und Leistungssports und die Jugendarbeit profitiert durch die einfachere Teilnahme an internationalen ausserschulischen Projekten, was junge Menschen nachhaltig befähigt.

Die kollektive oder individuelle Teilnahme an diesem Programm stärkt unsere Jugend und damit unsere Wirtschaft und unser Gemeinwesen. Es schafft lebenslange Lern- und Entwicklungschancen für Menschen aller Altersgruppen.

Auch wenn wir ausserhalb von Erasmus+ über zahlreiche bilaterale Austauschprogramme verfügen, bietet die Teilnahme am Erasmus+ Programm zusätzliche Möglichkeiten, die die Bildungslandschaft der Schweiz und von unserem Kanton bereichern und stärken können. Es geht also um die Chance, durch Erasmus+ zusätzliche Vorteile für unsere Bürger und Bürgerinnen zu realisieren.

Die Vollmitgliedschaft eröffnet uns einfacher Wege für Lernende und Lehrende, um durch Austauschprogramme internationale Erfahrungen zu sammeln, Kompetenzen zu erweitern, Sprachkenntnisse zu verbessern und ein tiefgreifendes kulturelles Verständnis zu entwickeln. Diese Erfahrungen sind überaus wertvoll in einer globalisierten Welt, in der interkulturelleKompetenz und Flexibilität zunehmend gefragt sind. Darüber hinaus profitieren unsere Studierenden von mehr europäischen Uni-Optionen und weniger Bürokratie und Planungsaufwand! Dafür können sie mehr Internationale Lernerfahrungen machen und ihre interkulturellen Skills ausbauen.

Ich erkenne durch die Vollmitgliedschaft bei Erasmus+ nur Gutes für die Schweiz und für unsere Region. Das Programm stellt Weichen für eine erfolgreiche Zukunft unserer Jugend, hebt die Qualität unseres Bildungssystems und festigt die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und die Karrierechancen unserer Jugend. Für Basel-Stadt bedeutet dies einen unmittelbaren Gewinn, der unseren Status als herausragenden Bildungs- und Forschungsstandort stärkt und optimale Entwicklungschancen in der Berufsbildung fördert.

Die Grünliberalen sprechen sich ganz grundsätzlich für eine verstärkte und vertiefte Zusammenarbeit mit Europa aus. Die Rückkehr zur vollständigen Teilnahme an den Programmen von Erasmus+ und aber auch Horizon Europe würde die Schweiz, und insbesondere Basel mit seinen renommierten Forschungseinrichtungen, in eine vorteilhafte Position versetzen, um wissenschaftliche Exzellenz zu fördern, bedeutende Forschung zu unterstützen und die internationale Kooperation zu intensivieren. Durch die erhöhte Attraktivität der Schweizer Forschung ziehen wir internationale Talente an und stärken  dadurch unsere internationale Stellung. Wir können besser zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen und innovative Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit entwickeln.

Erasmus+ ist aber nicht nur ein Fenster für unsere Schüler und Schülerinnen, Lehrlinge und Studierende nach Europa, es ist auch ein Schaufenster für Basel. Einige der Erasmus+ Teilnehmenden werden künftige Polit- und Wirtschaftsführer sein. Es ist eine einzigartige Chance für Basel bei diesen künftigen Verantwortungsträgern auf dem Radar zu erscheinen. In ihren künftigen Entscheidungen wird Basel eine Rolle spielen und immer eine Option sein, egal ob bei Firmenansiedlungen, dem persönlichen Umzug nach Basel oder der Unterstützung unseres Kantons im internationalen Wettbewerb.

Auslandaufenthalte prägen das Leben und wir wollen nicht nur in guter Erinnerung bleiben, sondern überhaupt erst in die Auswahl kommen. Indem wir uns für die vollständige Teilnahme bei Erasmus+ einsetzen, investieren wir direkt in die Zukunft unserer und der kommenden Generationen.

Ich bin überzeugt, dass dies der richtige Weg ist und konnte dies in einem Kurzinterview mit Nau.ch darlegen.

Zum Artikel geht es hier online: Erasmus+ stärkt unsere Jugend und Wirtschaft

Sandra Bothe-Wenk
Grossrätin Grünliberale Basel-Stadt
Wahlkreis Riehen


Bildquelle: https://www.economiesuisse.ch/de/artikel/10-fragen-zu-erasmus

Bildungsstrategie

Dem Bericht der Interparlamentarischen Geschäftsprüfungskommission der Universität Basel (IGPK Universität) ist zu entnehmen, dass in Basel seit 2010 ein Wachstum von 8% Studierenden zu verzeichnen ist. Darüber bricht keine Freude aus, weil der gesamtschweizerische Durchschnitt aller Studierenden an den Schweizer Universitäten bei einem Plus von 16% liegt und die Uni Basel somit nicht mithalten kann.

Dem Bericht zu entnehmen ist auch, dass die Rektorin der Universität Basel, Andrea Schenker-Wicki, über die Entwicklung der Immatrikulations-Rate besorgt ist. Finanzielle Folgen seien die Konsequenzen für den Standort Basel, weil die Bundesbeiträge an der relativen Grösse einer Universität gemessen wird – der Immatrikulationsrate – also an der Anzahl Studierenden. 

Die Rektorin strebt deshalb eine Wachstumsrate an, die der Entwicklung der Studierenden in der Schweiz entspricht. Die Marke „Universität Basel“ soll gestärkt und die Sichtbarkeit ausgebaut werden.

Für mich ist das irgendwie paradox, denn die Universität stellt die niedrige Immatrikulations-Rate in Zusammenhang mit einer deutlichen Abwanderung der Schulabgänger an die Fachhochschulen. Dies sei wiederum auf die präsenten Berufsveranstaltungen zurückzuführen. 

Quo Vadis Basel mit unserem Bildungssystem, frage ich mich. 

Was sind die strategischen Zielvorgaben, um unseren Fachkräftemangel über alle Berufsgruppen zu bewältigen?

Führt die Stärkung des dualen Bildungswegs mit Fokus auf die Fach- und Berufsmaturität zu einem Ungleichgewicht der Bedürfnisabdeckung?

Es darf nicht sein, dass wir quasi wegen einer Umverteilung der Bildungswege unser Humankapital für Bildung und Forschung nicht mehr ausschöpfen. 

Ich wünsche mir eine ganzheitliche Strategie für unseren Kanton, kein systembedingtes Schrumpfen der Basler Universität.

Sandra Bothe-Wenk
Grossrätin Grünliberale Basel-Stadt
Wahlkreis Riehen

Vermerk Grosser Rat 11. November 2020. Zum „Bericht der Interparlamentarischen Geschäftsprüfungs- kommission der Universität Basel (IGPK Universität)

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