Vermerk zum wiederholten Referendum der SVP gegen die Umgestaltung der Rössligasse.

Die Chancen für Riehen nutzen – ohne weiteren Umweg!

Die SVP ergreift erneut das Referendum – nun gegen die moderate Umgestaltung der Rössligasse. Das erstaunt mich sehr! Gestützt auf den Volkswillen vom 10. Juni 2018 „Nein zur Luxusvariante“ hat der Einwohnerrat nach zweijähriger intensiver Arbeit in der Kommission am 25. November 2020 eine moderate, komplett überarbeitete und deutlich günstigere Variante verabschiedet. Diese Variante orientiert sich an dem Volkswillen der Abstimmung von 2014.

Es ist unverständlich, dass die SVP den Mehrheitsentscheid der Bevölkerung mit dem Ja zur Neugestaltung des Dorfkerns wieder in Frage stellt. Das Dorfzentrum ist aufgrund seiner historischen Substanz für die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit der Gemeinde von hoher Bedeutung. Die Rössligasse ist nicht nur Zuliefer- und Durchgangstrasse, sondern eine bestehende Begegnungszone für Jung und Alt. Sie verbindet das Dorfzentrum mit den Cafés und dem öffentlichen Platz im Singeisenhof. Zudem ist sie Verbindungsachse zur Baslerstrasse und somit zur Fondation Beyler und dem künftigen Erweiterungsbau im Iselin-Weber-Park. Von einer attraktiven Rössligasse und der Anbindung ans Dorfzentrum profitiert also nicht nur die Bevölkerung, sondern auch der Detailhandel.

Wie kam es so weit? Am 13. April 2014 haben sich die Riehener Einwohnerinnen und Einwohner mit 56.8% für ein attraktives und fussgängerfreundliches Dorfzentrum Riehens ausgesprochen. Ein Teilbereich des Projekts waren die gut gestalteten und sicheren Mischverkehrsflächen in der Schmiedgasse und partiell in der Rössligasse. Letztere sollte in einer zweiten Bauetappe erfolgen, weil gleichzeitig auch die Werksleitungen saniert werden müssen.

Konsequente Weiterführung! Im Zuge der Umsetzung der ersten Etappe und der positiven Entwicklung in Bezug auf die Aufenthaltsqualität sollte das bewährte Konzept der Schmiedgasse und des Dorfplatzes auch in der Rössligasse umgesetzt werden. Geplant war eine komplette Neugestaltung der Rössligasse. Am 25. Oktober 2017 beschloss der Einwohnerrat das Projekt gutzuheissen. Gegen diese „Luxusvariante“ wurde das Referendum ergriffen und am 10. Juni 2018 mit 53.18% vom Stimmvolk angenommen.

Wo stehen wir heute? Die Rössligasse und Teile des Webergässchens müssen dringend erneuert werden. Die Fahrbahn weist Schäden auf, an der Kanalisation müssen Sanierungsarbeiten ausgeführt, und gleichzeitig die Werkleitungen erneuert werden. Zusätzlich muss im Webergässchen im Abschnitt Winkelgässchen bis Rössligasse der alte Plattenbelag ersetzt werden. Die nun erarbeitete Variante zur Gestaltung und Sanierung der Rössligasse orientiert sich am ursprünglich vom Stimmvolk im 2014 gutgeheissenen Projekt. Die Planung wurde am 25. November 2020 in der Einwohnerrats-Sitzung als gut befunden und der Kredit für die Umsetzung klar überwiesen. Es ist eine langfristige Investition und komplettiert das Riehener Dorfbild für die kommenden 30 bis 50 Jahre.

Chance für Riehen nicht verpassen! Jetzt haben wir die Gelegenheit eine moderate Neugestaltung der Rössligasse mit der gleichzeitigen Sanierung der Werkleitungen zu verbinden. Das spart Kosten und ist damit aus Sicht der Investition nachhaltig. Von einem attraktiven Dorfkern profitieren alle in Riehen. Die Anwohnenden, deren Wohnumfeld aufgewertet wird, die Gäste, die durch Riehen schlendern und der Detailhandel, der durch die hohe Aufenthaltsqualität im Dorfzentrum einen Mehrwert erfährt.

Sandra Bothe-Wenk
Grossrätin Grünliberale Basel-Stadt
Wahlkreis Riehen